Wir sind „Wild auf Bienen“

Mag.a Birgit Mair-Markart Geschäftsführerin | naturschutzbund | Österreich

Bestäubende Insekten sind für den Naturhaushalt ebenso relevant wie für die Sicherung unserer Ernährung. 87 der 109 weltweit wichtigste
Kulturpflanzen hängen von tierischer Bestäubung ab. Die Bestäubungsleistung in Österreich wird auf jährlich 300 bis 650 Millionen Euro geschätzt. Wildbienen haben hier eine Schlüsselrolle, da ihre Bestäubungsleistung und vor allem ihre Bestäubungsqualität durch Honigbienen nicht ersetzt werden kann. Etwa 700 verschiedene Wildbienenarten gibt es in Österreich – noch. Fast die Hälfte davon ist im unterschiedlichen Maße gefährdet. Es fehlt ihnen an Nahrung und Nistmöglichkeiten. Bedrohlich ist vor allem der Rückgang in der intensiv genutzten Fläche, der dazu führt, dass Arten oft nur mehr in fragilen Reliktpopulationen überleben, die allzu leicht infolge von lokalen Schlechtwetterereignissen und genetischer Verarmung aussterben können.

Wir müssen dringend handeln!
Um die Lebensbedingungen heimischer Insekten zu verbessern, appelliert der Naturschutzbund sowohl an die Bundesregierung als auch an die Landesregierungen und Gemeinden, schnellstmöglich die dafür notwendigen Schritte zu ergreifen. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten aus Politik, Industrie, Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Gesellschaft erforderlich. Anstatt gegenseitiger Zuweisung der Verantwortung bedarf es eines gemeinsamen gesellschaftlichen Kraftaktes. Eine wichtige Rolle kommt auch der Bevölkerung zu. Jeder und jede Einzelne entscheidet mit dem eigenen Konsumverhalten mit, ob wir eine Chance haben, das Insektensterben aufzuhalten. Anlässlich des Weltbienentags am 20. Mai hat der Naturschutzbund deshalb seine neue Kampagne „Wild auf Bienen“ präsentiert, die er mit Unterstützung von Bund und EU gestartet hat:
Mit Fachwissen und vor allem Praxishilfe will er viele aktive Insektenschützer gewinnen. Der Naturschutzbund informiert über Wildbienen & Co. und zeigt, was sie zum (Über)Leben brauchen. Zudem bietet er Handlungsanleitungen und Hilfestellung, organisiert Praxistage in ganz Österreich und setzt auf die Hilfe von Hobbyforschern: So sollen die Blütenbesucher auf Obstbäumen erhoben werden und Schüler, die ihre vorwissenschaftliche Maturaarbeit (VWA) über Bienen schreiben, haben die Chance auf 300 Euro Forscherprämie.

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